Für den Anfang:

  • Buntstifte
  • Feines Künstlerpapier in 200 g/m
  • Weiches Radiergummi
  • Knetradiergummi
  • Anspitzer
  • Bleistifte

Buntstifte

Die Buntstifte sollten Sie am besten im Fach in Künstlerfachgeschäften kaufen, in welchen die als Künstlerfarbstifte verkauft werden. Mit Künstlerfarbstiften werden Sie einfach größere Freude und mehr Spaß am Malen haben, da diese einen höheren Farbauftrag, eine höhere Bandbreite an Farben haben und natürlich wesentlich lichtechter sind. Möglich sind Stifte mit Wax- oder aber mit Ölminen. Für welche ihr euch entscheidet, bleibt euch überlassen, beide haben ihre Vor- und Nachteile. Farbstifte mit Waxminen sind meist etwas weicher und besser für Fell geeignet, dafür krümeln sie aber manchmal ein bisschen. Farbstifte mit Ölminen sind meist etwas härter und dafür etwas besser für sehr detailreiche Arbeiten geeignet. Dazu gibt es noch Aquarellstifte, die aus einem wasserlöslichen Bindemittel bestehen. Hier geht es weniger um diese Stifte, weil ich A nicht mit Wasser, also Aquarelleffekten arbeite und ich B diese Stifte für meine Effekte nicht so effektiv befinde. Was natürlich nicht heißt, dass ich eines Tages diese Technik für mich entdecke und meine Meinung ändere, man weiß nie 😉


Farbstifte mit Ölmine:

Faber Castell Polychromos:

Diese Stifte habe ich, deswegen kann ich auch genauere Beschreibungen dieser Stifte liefern. Diese sind wie oben schon beschrieben auf Ölbasis, mit einem geringen Anteil an Wachs.Es gibt sie in 120 verschiedenen Farbtönen, sie sind relativ hart und haben auf Papier mit mittlerer Struktur- dazu später mehr- einen guten Farbabstrich. Mit diesen Stiften lassen sich viele, viele Farbschichten übereinander lagern, hierbei würde ich jedoch immer von hell nach dunkel gehen, da man mit den Polychromosstiften nur wenig aufhellen kann.  Zudem sind sie gut lichtecht bis auf ein paar lila und rosa Töne. Auch mit Malmitteln oder Babyöl lassen sie sich super verwaschen und so kann man ohne viel Zerfließen, wie beim Aquarellieren der Fall schöne Aquarelleffekte erzielen.


Lyra Rembrandt:

  • Ähnlich wie Polychromosstifte
  •  etwas günstiger (1,15 Euro Gerstaecker)

Caran d`Ache Pablos

Es streiten sich die Geister, ob es nun Ölstifte oder Wachsstifte sind. Sie sind in jedem Falle recht hart und somit für feine Details und Grundierungen geeignet. Ich habe mal ein paar zum Testen bestellt und befinde die Farbtöne im Grün und Braunbereich für bombastisch. Sie fühlen sich ansonsten ähnlich beim Zeichnen an wie die Polychromosstifte.


Farbstifte mit Wachsmine:

Prismacolor:

Huch, was ist das denn für ein Bild auf einmal? 😉

Das ist ein Bild von den Hauttönen der Prismacolor, die weichsten Wachsstifte die ich kenne. Ich habe die Creme, Rosa, einige helle Gelb sowie Brauntöne, alles Farben, die man für Portraits braucht, bzw. Haut. Diese Stifte gibt es inzwischen in 150 verschiedenen Farbtönen, sind Butterweich und lassen sich super verblenden und zu weichen Übergängen vermischen. Aber leider haben sie Qualitätsprobleme, was sich in schnellem Abbrechen beim Anspitzen, sowie beim Zeichnen mit stark angespitzter Mine sowie in geringer Lichtechtheit, insbesondere bei den Pink und Violett Tönen  äußert. Deswegen habe ich nur die Hauttöne, weil ich dafür unbedingt ausprobieren wollte, ich habe sie einzeln für 1,50 pro Stift erworben, zu teuer eigentlich aber bei einer Auswahl von ca. 30 Stiften vertretbar.

moana-zeichnung-mit-buntstiften-1-von-1


Caran d’Ache Luminance:

Diese Stifte sind meiner Meinung nach der Ferrari unter den Buntstiften, sie sind recht weich, haben einen kräftigen, satten Farbstrich, lassen sich super verblenden und halten trotz allem noch die Spitze recht lange im Gegensatz zu Prismacolorstiften. Man kann mit diesen Stiften, wie ich zu meinem Erstaunen festgestellt habe super auf feinem Papier zeichnen, da der Farbabstrich so stark ist und das Papier nicht für Farbabrieb sorgen muss wie bei den Polychromosstiften. Das Sortiment bietet nur 76 Stifte an, das klingt erstmal wenig, aber mir ist aufgefallen, dass es sehr durchdacht sortiert ist. Insbesondere bei den Braun- und Erdtönen können diese Stifte punkten, da es die Brauntöne und einige Grautöne jeweils in der 10% und zum Teil auch in der 50% Veriante gibt, das macht sie für mich für Portraitzeichnungen inzwischen unverzichtbar. Zudem sind sie hoch Lichtecht, so gute Werte erzielt keine andere Firma mit ihren Stiften. Der Unterschied zu anderen Stiften fällt insbesondere durch die dickere Mine auf. Man kann diese Stifte leider mit den meisten gewöhnlichen Spitzern nicht anspitzen. Aber ich habe zwei Spitze- siehe weiter unten gefunden, die es möglich machen.


Derwent Artist pencils

  •  Relativ weiche Wachsstifte in Künstlerqualität, gibt es meist in Deutschland aber nur im Set

Fazit Stifte:

Geschackssache! Aber ich persönlich würde eine Kombination aus Ölbasierten und Wachsbasierten Stiften empfehlen. Erstens: man kann die Ölbasierten Stifte wunderbar für die Grundierung und feine Details nehmen. Zweitens: man hat mit Sicherheit verschiedene Papiere zu Hause und kann mit beiden Arten der Stifte probieren was worauf geht und worauf eben nicht. Drittens: man kann wachsbasierte Stifte wunderbar für die letzten Schichten nehmen, da diese viel dickere Schichten produzieren und man auch in einem bestimmten Maße aufhellen kann, das geht mit Ölbasierten Stiften kaum.  Und viertens: man kann mit Wachsbasierten Stiften viel besser auf getöntem Papier zeichnen und das wird einen mit Sicherheit irgendwann reizen!


Papier:

Feines Zeichenpapier in Künstlerqualität ist ein absolutes Muss, da nur dieses erlaubt zahlreiche Farbschichten übereinander zu lagern.Dieses sollte möglichst 200 g/m dick sein, da es so einfach weniger schnell dellt oder verknickt, was leicht beim Zeichnen passiert und vor allem weil es stärkerem Druck beim Zeichnen standhält ohne beschädigt zu werden. Empfehlen kann ich oberflächengeleimtes Papier, da dieses sehr stabil und auch widerständig gegenüber häufigem Radieren ist. Papier ist ein sehr wichtiges Thema. Grundsätzlich gibt es Grobes, mittleres und feines Papier, die sich anhand der sog. Körnung, der Strukur unterscheiden.

Lana Dessin und Fabriano Accademia Disegno drawing

Bei Gerstaecker werden vor allem die Papier von Fabriano (Accadmia drawing) und LANA (Dessin) für Farbstiftzeichnungen empfohlen. Mit diesen beiden Papier habe ich angefangen mit den Polychromosstiften darauf zu zeichnen und ich war sehr lange damit völlig zufrieden. Bei Tierzeichnungen und Landschaften bin ich nie auf die Idee gekommen das Papier zu wechseln, bei Portraits hat mich jedoch die recht starke Struktur irgendwann gestört.


Fabriano Artistico water color Papier:

Hä, Aquarellpapier? Ja, von der Amerikanischen YouTube Künstlerin Lachri habe ich diese Idee, die nutzt zwar recht viel Malmittel auf diesem Papier aber das tue ich ja auch ab und an für Hintergründe. Dieses Papier ist etwas feiner als die vorher genannten und man kann so mehr Details und Feinheiten zeichnen. Außerdem kann man es auch für Mixed Media, z.B. für Aquarell in der Kombination mit Buntstift nehmen, da es für Nasstechniken ausgelegt ist und nur wenig wellt. Mein Problem war am Anfang, dass es weniger Schichten aufnimmt als das Accademia und Dessin Papier, aber da gewöhnt man sich mit der Zeit dran und arbeitet etwas sanfter. Also mag ich inzwischen lieber als die oberen, nur ist es leider mit ca. 38 Euro pro DIN A3 Block sehr teuer.

8DFE40568FA456F12A2EB18737C500D2


Fabriano Disegno 4 Papier:

Dieses Papier habe ich durch die Facebook- Gruppe „Zeichnen mit Buntstiften“ entdeckt, welche im übrigen ich administriere. Also wer mich dort kennen lernen möchte: herzlich Wilkommen! Dieses Papier ist recht glatt, fast so glatt auf den ersten Blick wie Bristol Papier, auf dem Künstler wie Heather Rooney photorealistische Portraits zeichnen, aber mit minimal mehr Strukur. Strukur ist wichtig, wenn man schichten will und das kann man auf diesem Papier. Weniger als bei den Vorgängern, aber man kann es noch sehr gut und trotzdem werden die Ergebnisse wirklich sehr, sehr fein. Ich habe es bisher für Wellensittichzeichnungen, Pflanzen und für ein Portrait (das noch nicht fertig ist, häm, häm) benutzt. Feine Federn lassen sich fantastisch fein drauf darstellen, Haut wird sehr glatt und Pflanzenstrukuren werden ebenfalls sehr filigran. Das einzige: man muss mit sehr spitzen Stiften arbeiten, um richtige Farbintensität hinzubekommen und die Zeichnungen sind minimal blasser als bei dem Fabriano Aquarellpapier.

fabrianodisegno4


Bristolpapier

Bristolpapier ist suuuper glatt, glatter sind wohl nur noch Markerpapiere. Von vorn herein kann man schon sagen: es hält weniger Schichten, man muss also wissen welche Farben man nimmt, am besten hat man ein großes Sortiment an Farben, denn man kann auch weniger mischen. Portraitkünstler wie Heather Rooney nehmen dieses zum Beispiel, weil man kaum die Papierstrukur durchscheinen sieht und die Hautstrukur super glatt ausschaut. Ich persönlich komme momentan mit Buntstiften noch gar nicht damit klar. Papier ist insgesamt Geschmackssache..

fabrianoblockbristol


Fazit Papier:

Ich habe es durch den Austausch in meiner Facebookgruppe „Zeichnen mit Buntstiften“ sowie durch das Unterrichten an der Bremer VHS mittlerweile gelernt: es gibt nicht DAS eine Papier, Papiere habe immer Vor- und Nachteile. Mal zu viel Strukur, mal zu wenig, am praktischen Beispiel erklärt: bei stärker texturiertem Papier hält mehr Farbe und das Bild wird leuchtender, aber man kann weniger Details zeichnen. Auf feinem Papier kann maln super viele kleine Details zeichnen und die Schichten werden sehr glatt, aber die Farben sind oft eher blass. Und jetzt wirds noch komplizierter: es hängt auch stark von den Stiften ab, welche man verwendet. Ich habe z.B. festgestellt, dass ich auf grobem Papier mit meinen Polychromosstiften besser klar komme, weil der Farbabrieb bei den recht harten Minen stärker ist als auf glattem Papier. Auf glattem Papier komme ich jedoch mit Wachsstiften wie Luminance viel besser zurecht, weil hier die Stifte einen stärkeren Abrieb haben. Kompliziert nicht?


Anspitzer

Faber Castell Spitzer

Jaaa- auch der ist wichtig! Zuerst habe ich den Dreispitzer von Faber Castell benutzt, den es auch in vielen Supermärkten für 2,99 Euro zu kaufen gibt. Dieser hat drei Löcher, ein großes für dicke Buntstifte, sowie 2 kleine für spitze und weniger spitze Minen. Meine Güte komme ich mir gerade blöd vor 😉  Der leistet mir seit Drei Jahren treue Dienste und ich benutze ihn hauptsächlich für meine Polychromos-, sowie meine Bleistifte.


Dahle Kurbelspitzer

Wie gesagt, die Luminancestifte sind etwas dicker als die Polychromos und passen in dern Faber Castell Spitzer kaum rein. Deswegen habe ich mir die Dahle Spitzmaschine gekauft, das Modell ist gerade nicht wichtig, weil es verschiedene gibt, die alle gute Dienste leisten. Der passt sich dem Durchmesser der Buntstifte an, sodass ich hier schon mal einen guten Spitzer für die Luminance gefunden habe 🙂 Und, was ich kurze Zeit später erfahren habe: das Abbrechen der Prismacolorstifte lässt sich so minimieren, dadurch, dass sich der Spitzer um die Stifte dreht und so nicht die Mine im Stift verdreht wird. Wenn man den Stift zudem nicht dreht, wird eine Seite stärker als die andere angespitzt und so wird die Mine besser im Spitzer gehalten. Klasse, was?

23068.tif - Kopie


KUM Long Point Sharpener

So, und nun wirds richtig nerdich. Ich habe auch über meine Facebookgruppe von dem sogenannten Long Point Sharpener erfahren, Himmel, wie spannend sind bitte Anspitzer? Naja, jedenfalls soll das Zeichnen, insbesondere auf glattem Papier am besten gehen mit so stark angespitzten Minen wie möglich und das geht mit diesem am besten. Dieser hat zwei Löcher, mit dem linken spitzt man erst ganz normal und nimmt dabei etwas mehr Holz weg als gewöhnlich und hinterlässt ein recht langes Stück Mine. Dann spitzt man mit dem rechten Loch nur die Mine nach und so bekommt man wie auf den Bildern zu sehen sehr feine Spitzen. Das Beste ist: auch die Luminance Farbstifte passen hinein und so wurde es mir möglich selbst bei meinen Wellensittichzeichnungen sehr feine und filigrane Ergebnisse auch mit diesen Stiften zu erzielen.

Er kostet mit Versand bei Amazon rund 12 Euro, ist teuer, aber wenn man ein Zeichen- Nerd werden möchte, lohnt es sich!

So, das war ein laanger Blogartikel. Hätte ich den in Untersektionen untergliedern sollen? Ich hoffe ich habe euch nicht allzusehr verwirrt… Es gibt natürlich noch viel mehr Produkte, aber ich wollte euch einfach alles vorstellen, was mir innerhalb von drei Jahren alles so unter die Finger geraten ist. Ich wollte einzelne Reviews zu den Produkten anhand von einzelnen Beispielen erklären und dann auf die Produkte genauer eingehen, was meint ihr?