Ich zeichne nun seit über 4 Jahren immer mal wieder und aktuell fast nur noch auf getöntem Zeichenpapier. Die 3D Wirkung ist mir auf weißem Papier zu gering und so nehme ich es in Kauf, dass dafür aber meine Farben etwas gedämpfter ausfallen. Nun ist es aber je nach Papierfarbe manchmal doch etwas zu dunkel in der Farbwirkung. Auf beigem Papier lassen sich beispielsweise phantastische Portraits zeichnen, weil man das Papier prima durchscheinen lassen kann und so sogar weniger Farbe braucht. Aber auf grauem Papier, kann es zu düster wirken, wenn man nicht in schwarz- weiß arbeitet.
Abhilfe kann hier das Textured Fixative von Brush and pencils schaffen. Dieses ist von der Gründerin und Buntstiftkünstlerin Alyona Nickelson entwickelt worden und wird in den USA produziert. Bestellt habe ich es wiederum bei Jacksons Art in London, wo ich es für ca. 12 Euro gekauft habe, der Versand lag nur bei 5 Euro.
Mit dem Textured Fixative sprüht man eine hauchdünne Schicht auf, welche dem Papier wieder etwas Körnung gibt. Meiner Erfahrung nach reicht aber nicht eine Schicht, sondern ungefähr 5 dünne. Beim zeichnen spürt man, ähnlich wie auf dem Pastelmatpapier, dass die Stifte sich wieder besser abreiben. Zudem werden die unteren Schichten nicht mehr „verblendet“, also verdichtet und miteinander vermischt, da diese ja fixiert sind. Die untersten Detailarbeiten bleiben also bestehen. Man hat also durch das Spray die Möglichkeit noch mehr Schichten auf das Papier zu bringen und somit leuchtendere Ergebnisse, vor allem auf getöntem Papier, aber natürlich auch auf weißem Papier zu erzielen. Einen Vergleich seht ihr auf den beiden Bildern unten.
Und ja: vom gelben Vogel hatte ich den Schwanz vergessen… Das Foto ist vor einer weißen Gardine entstanden und da der Schwanz fast weiß war, war er überbelichtet und kaum zu erkennen. Aber ich dachte mir die ganze Zeit beim Betrachten des Bilder: irgendwas stimmt nicht. Betriebsblind nennt man das, wenn man nach Stunden des Zeichnens den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Irgendwann fiel es mir auf, zum Glück 😉