So, Pastellportraits habe ich nun einige auf dem Pastelmatpapier von Clairefontaine gezeichnet, aber bisher weniger nur mit Farbstiften. Und mit denen, die ich gezeichnet habe, war ich noch nicht so ganz zufrieden… sie waren streifig. Klar, man kann den Kum Long Pint Sharpener benutzen und ultra ultra fein arbeiten. Da habe ich aber weder Nerv noch Zeit für. Deswegen habe ich für meine nächsten Arbeiten 2 weitere Methoden getestet: Zest- it Malmittel sowie den Powder Blender in Kombination mit Textured Fixative von Brush and Pencils. Die letzteren Produke wurden von der Künstlerin Alyona Nickelson entwickelt und kommen aus den USA. Bestellt habe ich sie bei Jacksons Art in London.



Zest- it Malmittel:

  • Zest- it Malmittel: Das Malmittel ist Orangen Terpentin und löst die Bindemittel auf, sodass man die einzelnen Schichten vermalen kann um die Stiftstriche zu verwischen. So entsteht ein malerischer Look. Was mir wichtig war: es trocknet komplett sodass das Bild nicht fettig wird wie es mit Babyöl beispielsweise der Fall ist. Zudem ist es ungiftig und hinterlässt kaum Spuren in er Umwelt. Das sind erst einmal die Fakten, kommen wir nun zum Test.
  • Die ersten Schichten ließen sich recht schwer vermalen aber ab der 2. waren genug Pigmente und Bindemittel auf dem Papier, sodass eine schön ebenmäßige Farbfläche entstand. Es wurden allerdings die Farben sehr auf dem Papier vermischt, sodass ein etwas milchiger Eindruck entstand. Nun kam noch eine 3. Farbschicht drauf, welche ich nicht mehr vermalt habe. Die Pigmente rieben sich sehr sanft ab, sie lösten sich weniger an der sandigen Oberfläche des Pastelmatpapieres ab, sondern fast mehr an der mit Malmittel verarbeiteten Fläche, butterweiche würde ich es nennen. Das Ergebnis ließ sich kaum mehr von der mit Pastellstiften bemalten Fläche unterscheiden- Wahnsinn!!! Das war das positive Ergebnis des Testes.
  • Nun kommen wir zum einzigen negativen Punkt: der Geruch. Ich muss dazu sagen, dass ich eine recht geruchsempfindliche, zu kopfschmerzen neigende Person bin. Dennoch meistens gesund. Mir wurde erst komisch, dann schwindelig und irgendwann leicht übel. Das ist einfach nur ehrlich. Deswegen: wenn ihr das benutzt: Fenster sperrangelweit auf, oder auf dem Balkon/ Terasse arbeiten. Oder aber folgendes Produkt benutzen:

Powder Blender und Textured fixative von Brush and pencils, entwickelt von Alyona Nickelson

  • Der Powder Blender bewirkt ebenso wie das Zest- it Malmittel, dass sich die Bindemittel der Farbstifte auflösen und man die Schichten verwischen kann. Nur entsteht hier keine flüssige, akrylähnliche Masse, sondern ein pastellähnliches Pulver. Deswegen muss nach jedem verwischen mit dem Fixativ gesprüht werden. Ich habe das Textured Fixative genommen, muss aber gestehen, dass ich nicht sicher bin, ob man am Anfang nicht auch das Final Fixative hätte nehmen können. Durch das Textures Fixative entstand nämlich noch einmal eine leicht gröbere Struktur, als das Pastelmatpapier es hat. Insgesamt bin ich mit dem Powder Blender sowie dem Spray hier aber 3 mal drüber gegangen, da ich die Pigmente weniger aufgelöst haben.
  • Der Unterschied zwischen den beiden Malmitteln: Die Schichten werden sanfter gelöst und durch das Zwischenfixieren entsteht eine klarerer, plastischere, weniger milchiger wirkende Farbschicht. Diese kann, angewendet an einem richtigen Portrait glaube ich wirklich wie mit Öl, nur noch feiner gemalt ausschauen.
  • Mein Fazit also: schneller ist das Zest it Malmittel aber mein Favorit nach anfänglichen Bedenken ist definitiv der Powder Blender sowie die beiden Sprays (Textured Fixative und Final Fixative. Sie stinken nicht, sind gesundheitlich völlig unbedenklich und insgesamt vom Malprozess her von höherer Qualität in meinen Augen.