Mal was anderes, schnelles und trotzdem sehr ausdrucksstarkes. Das Zeichnen mit den Künstlerfarbstiften dauert selbst mir oft zu lange. Und so greife ich ab und an zu den hochwertigen Bleistiften von Faber Castell.Schwarz- Weiß Zeichnungen haben einen ganz eigenen Charakter, da man sich nur auf die Kontraste und Licht/ Schattenwirkung beschränkt. Die Bilder sind meist kontrastreicher und ich finde sie manchmal fast ausdrucksstärker als farbige Bilder.

Diesmal habe ich mich auch entschieden freihand zu zeichnen, d.h. ohne Gitter und vor allem ohne durchzupausen mit Grafitpapier oder Leuchttisch…

Wie ich das mache? Ich öffne das digitale Foto in Photoshop Elements, andere Programme wie Gimp würden aber genausogut funktionieren… Ich zeichne mir mit rot die beiden Hauptormen ein. Mit grün die kleinerern Formen sowie einige Linien, an denen ich mich orientieren kann.

Leopold Skizziervorlage

Anschließem zeichne ich diese Formen auf mein Papier, das sieht grob und ziemlich schrecklich aus, aber meiner Erfahrung nach sind die Proportionen und Winkel so korrekter in der Skizze. Anschließend zeichne ich in diese Formen die feineren Formen der einzelnen Federn hinein. Glaubt mir, das geht viiiel leichter, als ohne jegliche Orientierungshilfe draufloszuzeichnen! Zudem schraffiere ich in Federrichtung schonmal grob, um dem Vogel Tönung zu geben.

Die Schraffur verschische ich. Dies geht mit einem Tortillon, das sind diese Papierwischer, aber auch mit einem Taschentuch, ich finde die meist besser, weil sie weicher sind und das Papier nicht beschädigen können. Nun nehme ich meinen Radierstift und radiere Formen in Federrichtung wieder raus. Sieht aber immer noch nicht plastisch genug aus!

Die hellen Flächen der einzelnen Federn sind zu hell, bzw. viel zu strukturlos. Also zeichne ich mit einem feinen Bleistift, Härtegrad B die Strukturen in den Federn nach. Wichtig: immer in Wuchsrichtung. Zudem arbeite ich Licht unf Schatten mehr heraus. Links am Kopf zeichne ich die Stellen unter den Federn dunkler. Auch links unter dem linken Flügel zeichne ich einen kräftigen Schatten ein. Vorne am Kopf bleiben die Federn sehr Hell, denn der Kopf der Wellensittichs ist schneeweiß. Dies gibt dem Bild dreidimensionalität.

Auch den Käfig zeichne ich. Dieser besteht aus parallelen, gebogenen Linien. Diese sind unten dunkel, in der Mitte haben sie einen hellen Glanz und außen sind sie mitteldunkel. Dies lässt sie plastisch aussehen. So der Vogel ist eigentlich fast fertig oder?

Noch nicht ganz. Ich zeichne die einzelnen Federpartien noch etwas mehr durch. Vor allem am Nacken, wo seine Federn etwas dunkler sind zeichne ich diese wieder etwas nach. Auch seine sehr hellen Federn am Flügel kriegen noch etwas mehr Zeichnung. Und der Rest? Noch den Hintergrund. Ich löse mich von meiner Vorlage, weil ich den Hintergrund gerne etwas dunkler haben will, um meinen sehr hellen Vogel mehr hervorzuheben. Ich nehme etwas Graphitpulver und streue dieses um den Vogel. Dieses verwische ich mit einem Taschentuch und tupfe mit meinem Knetradiergummi helle Kreise hinein. Dieser Effekt kommt aus der Fotografie und heißt „Bouquet“. Es gibt Bildern oft mehr Tiefe und das gewisse Extra.

Nun verstärke ich die Kontraste noch etwas und entferne den „Heiligenschein“. Das nennt man so, wenn der Hintergrund nicht richtig an den Vogel rangezeichnet ist, sondern noch heller ist, sich also eine hellere Kontur um das Motiv zieht. So kann sich das Motiv nicht klar genug vom Hintergrund abheben.

Und fertig ist das Portrait meines Wellensittichs Leopold. Das Portrait ist etwas nachdenklich durch den Blick des Vogels aus dem Fenster und vielleicht etwas melancholisch. Eine ganze Zeit saß er so da und schaute nach draußen. Ich hab mich immer gefragt was er denkt und sich fragt, wenn er draußen Bewegungen und andere Vögel sieht und ob er sich wünscht frei zu sein. Ich hoffe ich kann ihm dennoch in der Wohnung ein interessantes und schönes Wellensittichleben mit seiner Partnerin Susi ermöglichen. Gefällt es euch?

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Würde mich freuen dich dort wieder zu sehen!

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